Agritourismus in den Marken, Italien

Ferien auf dem Bauernhof, Landhäuser und Ferienhäuser in den Marken, Italien

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Die Marken, Mittelitalien

Die Region Marken hat eine Fläche von 9366 qkm und laut Volkszählung 2001 insgesamt 1 470 581 Einwohner (152 pro qkm).

Es liegt auf der Adriaseite des Zentralapennin, im wesentlichen zwischen dem Foglia-Tal im Norden und dem Tronto-Tal im Süden.

Die Hauptstadt der Region ist Ancona; andere Hauptorte sind Ascoli Piceno, Fermo, Macerata, Pesaro und Urbino.

Die Landschaft

Die wenigen ebenen Flächen sind dicht besiedelt und werden intensiv landwirtschaftlich genutzt; einige Küstenstriche sind sehr reizvoll für

Naturliebhaber; die oft wilden Berge prägen das Landesinnere.

Doch die eigentlich typische und am weitesten verbreitete Landschaftsform der Marken sind ihre sanft geschwungenen Hügel mit ihrem vielfarbigen Flickenteppich an bestellten Feldern, eine Landschaft, die sonst in Italien nicht ihresgleichen hat.

Außer von ihrer natürlichen Gestalt ist das heutige Erscheinungsbild der Hügel geprägt von dem hier lange andauernden Pachtwesen. Das Land gehörte wenigen Großgrundbesitzern, war aber aufgeteilt in eine Vielzahl winziger Äcker, die von Pächterfamilien bewirtschaftet wurden und die deren einzige Erwerbsgrundlage bildeten. So wurden die fruchtbaren Hügel zu einem Flickenteppich in vielen Farben je nach angebauter Feldfrucht und mit den Pächterhäusern mittendrin.

Die Lage änderte sich dramatisch mit der Industrialisierung und der Landflucht der 50er und 60er Jahre. Das Kleinpächterwesen und die Landzersplitterung verschwanden, und größere Flächen wurden von Haupterwerbslandwirten bewirtschaftet.

Doch auch wenn sich die Zeiten geändert haben, behielt die Landschaft im Wesentlichen ihr Erscheinungsbild. Viele der Häuser dieser website, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, sind die früheren Unterkünfte von Kleinpächtern, nur dass sie jetzt renoviert und heutigen Bedürfnissen angepasst sind.

Zur Geschichte

Im Altertum wurden die Nordmarken von keltischen Stämmen und das Land südlich des Flusses Esino von den Picenern bewohnt; im 3. Jh. v. Chr. unterwarfen die Römer die Region und teilten sie in zwei Verwaltungsbezirke (Piceno und Umbria) auf, vereinten sie 292 n.Chr., doch gab es danach andere Verwaltungsgliederungen.

Während sich die germanischen Langobarden südlich von Ancona festsetzten, blieb das Umland der fünf Seestädte Ancona, Senigallia, Fano, Pesaro und Rimini unter der Herrschaft des oströmischen Exarchats Ravenna. Später (752) schenkten die Franken dieses Gebiet dem Papst (das behauptete jedenfalls dieser selbst mit Hilfe von gefälschten Dokumenten). Im 10. Jh. begegnet uns erstmals der Name "Marken" für kaiserliche Einflusszonen: zuerst die Mark von Camerino, dann die von Fermo, später erweitert durch das Gebiet von Ancona. Gegen die weltliche und kirchliche Feudalmacht erklären sich viele Städte zu freien Reichsstädten.

Ab dem 13. Jh. beanspruchen verschiedene Adelsgeschlechter ihre Herrschaft und konsolidieren sie immer mehr, so die Montefeltro (Urbino, Cagli, Fossombrone),die Da Varano (Camerino) und schließlich die Malatesta (von Pesaro bis Osimo). Doch versucht der Papst unter Berufung auf alte Rechte seine Autorität durchzusetzen, indem er sich wechselweise mit Städten, Feudalherren oder örtlichen Machthabern verbündet oder sie bekämpft. Bereits im 14. Jh. kontrolliert er dank der energischen Aktionen des Kardinals Albornoz direkt oder indirekt viele Städte und Festungen; dann, nach der kurzlebigen Herrschaft von Francesco Sforza (1433-44) und von Valentino (Anfang 16. Jh.), unterwirft er die Region völlig mit der Einnahme Anconas (1532) und später des Herzogtums Urbino (1631), wo die Della Rovere, die auf die Montefeltro gefolgt waren, ohne Nachkommen blieben. Die Marken gehörten mit der kurzen Unterbrechung der Zeit Napoleons bis zur italienischen Vereinigung 1860 zum Kirchenstaat. (entnommen aus "Guida rapida d'Italia" vom Touring Club Italiano, hrsg. 1986)

Zahlreiche Spuren dieser und anderer Ereignisse der politischen und der Kunstgeschichte finden sich auch heute noch in vielen größeren und kleineren Orten der Region.

Kunst

Auch wenn die Marken in künstlerischer Hinsicht weniger berühmt sind als andere Gegenden Italiens, spielen sie doch eine wichtige Rolle in der italienischen Kunstgeschichte.

Zunächst gibt es sehenswerte Überreste der Römerzeit überall in den Marken (Ascoli; Fermo; Urbisaglia; Falerone; Helvia Ricina bei Macerata); praktisch noch völlig erhalten sind der Augustusbogen in Fano und der Trajansbogen in Ancona.

Bemerkenswert waren die Bauaktivitäten in der romanischen Epoche (11. - 13. Jh.): zu den wichtigsten Kirchen, wo sich häufig langobardische und byzantinische Elemente mischen, gehören S. Maria di Portonovo bei Ancona, S. Maria a Pie' di Chienti, S. Vittore delle Chiuse, S. Claudio al Chienti, S. Maria von Rambona, S. Ciriaco von Ancona, der Dom und die Pfarrkirche S. Leo, die Taufkapelle von Ascoli sowie nichtkirchliche Bauten in Ascoli, Ancona und anderswo.

Auch die Gotik (13. - 14. Jh.), während der sich immer mehr der venezianische Einfluss durchsetzt, war fruchtbar. Besonders hervorzuheben: S. Francesco von Ascoli, S. Nicola von Tolentino, wo sich ein hervorragender Freskenzyklus der Rimini-Schule aus dem 14. Jh. befindet, und die Werke von Giorgio Orsini aus Sebenico in Ancona.

In der Renaissance erreicht der Kunst der Marken ihren Höhepunkt, besonders in Urbino mit dem glanzvollen Herzogspalast und in Loreto mit der Basilika des Heiligen Hauses, unter Beteiligung berühmter Architekten (Luciano Laurana; Baccio Pontelli; Francesco di Giorgio Martini; i Sangallo usw.), Bildhauer (A. Sansovino) und Maler (Piero della Francesca, Melozzo, Signorelli, i Vivarini, Giusto di Gand); andere herausragende Gebäude findet man in Pesaro (Herzogspalast, Festung, villa dell'Imperiale), in Jesi (palazzo della Signoria), in S. Leo (Festung) und in zahlreichen anderei Orten. Im 15. Jh. entstand eine hiesige Malerschule (Gentile da Fabriano; die Salimbeni usw.), die sich dann mit der umbrischen vereinigte. Daneben entstanden zahlreiche Kunstwerke venezianischer Meister (C. Crivelli; Giovanni Bellini; Lotto; Tiziano).

Die Marken haben Italien zwei Malergenies geschenkt: Bramante und Raffael. Unvergessen bleiben auch die wunderbaren kunsthandwerklichen Erzeugnisse, besonders die Töpferkunst, die in Castel Durante (dem jetzigen Urbania), in Urbino und in Pesaro einen glanzvollen Höhepunkt erreicht. Ab dem Barock blieben die Marken in enger Abhängigkeit von Rom. (entnommen aus "Guida rapida d'Italia" vom Touring Club Italiano, hrsg. 1986)